Soest
1865 -
Fischerhude
1943
Die Familie Modersohn siedelt 1884 von Soest nach Münster über. Otto Modersohn entwickelt bereits während der Gymnasialzeit dort eine Vorliebe für die Kunst. Nach dem Abitur geht Otto Modersohn an die Akademie nach Düsseldorf, jedoch entsprechen die Lehrmethoden nicht seinen Vorstellungen. Er hofft, nach einem kurzen Aufenthalt in München, an der Akademie in Karlsruhe künstlerische Vorbilder zu finden. Aber auch hier werden seinen Erwartungen enttäuscht.
Eine Reise durch Norddeutschland mit Mackensen im Jahr 1888 hingegen beflügelt Otto Modersohn zu einer Reihe kleiner Bilder. Diese stellen einen ersten Höhepunkt seiner frühen Entwicklungsphase dar. Ein weitere Reise der beiden Künstler nach Worpswede führt 1889 zu der übereinstimmenden Entscheidung, sich dort in einer Künstlerkolonie anzusiedeln.
Nach anfänglicher Übereinstimmung beginnt sich Otto Modersohn allmählich von seinen Freunden abzugrenzen. Er schreibt: "Stille, stille Größe ist so recht eigentlich mein Ziel", und will lieber "Mit wenigem viel sagen [...]".
Acht Arbeiten von Otto Modersohn gehen 1895 zur ersten Gemeinschaftsausstellung der Worpsweder an die Bremer Kunsthalle. Die Reaktionen auf diese Ausstellung sind geteilt, jedoch wird die nachfolgende Beteiligung an der "Internationalen Glaspalastausstellung" in München besonders für Modersohn ein großer Erfolg.
1897 kommt Paula Becker zum ersten Mal nach Worpswede. 1901 heiraten Otto Modersohn und Paula Becker. Zahlreiche Reisen mit seiner Frau und verschiedenen Aufenthalten in Deutschland und Frankreich prägen die folgende Zeit. Im Frühjahr 1907 kehren die Modersohns endgültig nach Worpswede zurück. Paula Modersohn stirbt dort im November nach der Geburt ihrer Tochter. Otto Modersohn zieht nach Fischerhude. Dort beginnt für Modersohn 1908 "eine neue Zeit ".
In dieser ländlichen Umgebung widmet sich Otto Modersohn dem Studium der Natur und hierher kehrt er auch nach erneuten Aufenthalten in Worpswede und Berlin im Jahr 1917 immer wieder zurück. "Vereinfachung, Zusammenfassung in Form und Farbe ist ein Hauptziel" seiner Kunst in den 1920er Jahren.
Wichtige Anregungen findet Modersohn fortan in Holland und im Allgäu. Im Allgäu erwirbt Otto Modersohn 1930 auch ein Haus. Modersohn verliert 1936 die Sehkraft eines Auges. Daraufhin stellt er die Aufenthalte im Allgäu ein und malt nur noch im Fischerhuder Atelier.
1943 stirbt Otto Modersohn nach kurzer Krankheit.
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